SAVOP Chronik 1959

 

Die folgenden Einträge sind den Jahresbüchern der Ortsgruppe Pliezhausen entnommen.


Das Vereinsjahr 1959 begann im Samstag 31. Januar 1958 mit der Jahresversammlung im Löwen, die leider von der alten Generation recht schlecht besucht war. Doch ließ sich’s wenigstens unser Philipp Bayer nicht nehmen, dabei zu sein. Der Verlauf war wie gewöhnlich: unter der Leitung von Vertrauensmann Münzinger, die Berichte der einzelnen Funktionäre, Entlastung des Rechners und Durchberatung des neuen Vereinsjahres, insbesondere des Wanderplans siehe Beilage.

Ursprünglich war für März oder April eine gemeinsame Wanderung für Albverein, Musikverein und Turnverein vorgesehen. Da der Turnverein aber seinen Plan änderte, … Verwechslung!

Halbtagswanderung Einsiedel Walddorf am 01. Mai 1959 vormittags.

Am Sonntag 12. April 1959 traf die Degerlocher Albvereinsgruppe, mit der uns nach wie vor eine gute Freundschaft verbindet am Ende einer Wanderung in Pliezhausen in der Krone ein. Einige der hiesigen Wanderfreunde saßen mit ihnen gemütlich beisammen und begleiteten sie anschließend an die Bushaltestelle. Der Gauwandertag war dieses Jahr auf den 19. April 1959 nach Ofterdingen angesetzt. Pliezhausen, Pfrondorf und Kirchentellinsfurt fuhren gemeinsam mit dem Zwei-Eichenexpreß. Der Besuch dort war sehr gut, obwohl später ein Regen einsetzte. Unter den Darbietungen verdient besonders der gemischte Chor hervorgehoben zu werden.

In diesem Jahr 1959 sollte nur ein „kleiner Deutscher Wandertag“ in Bernkastel stattfinden. Die Beteiligung war aber, wie man hörte, so groß, daß er diese einschränkende Bezeichnung gar nicht verdiente. Von hier aus fuhren etwa sechs Personen. Es traf sich geschickt, das unser Mitglied Irene Burg, die Schwester von Frau Feldweg, dort beheimatet ist und also eine Fahrt zur Familie damit verbinden konnte. Besonders am letzten Abend sprachen der Vertrauensmann und seine Reisegenossen, desweiteren die Degerlocher, dem dortigen guten Tropfen munter zu.

Am Donnerstag, 07. Mai 1959 sammelt sich 10.32 Uhr an der Straßenbahnhaltestelle eine große Schar zur Himmelfahrtssternwanderung auf den Roßberg. Die meisten gingen vom Marktwasen aus bei strahlendem Sonnenschein den schönen Wanderweg zu Fuß. Die weniger Marschtüchtigen fuhren mit dem Bus bis Gönningen, wo die Tulpen gerade noch in Blüte standen. Am Aussichtsturm hatten wir die Freude, außer unserem verehrten Vorstand Fahrbach unter anderem Regierungspräsident Birn zu hören, der für den Albverein und seine Bestrebungen sehr viel übrig hat und selber ein begeisterter Wanderer ist.

Zeitungsausschnitt siehe nächste Seite.

Auch zur Hauptversammlung, die am Sonntag 14. Juni 1959 in Tuttlingen stattfand, fuhren Pliezhausen, Oferdingen gemeinsam mit Kirchentellinsfurt und Pfrondorf mit dem Zwei-Eichenexpreß. Am Vormittag ging etliche zur Versammlung (ausführlicher Bericht in den „Blättern des Schwäbischen Albvereins“!), etliche besuchten Stadt und Umgebung. Beim Mittagessen in dem uns zugewiesenen Lokal schien zwar die Organisation nicht geklappt zu haben, jedenfalls gab es unliebsame Verzögerungen, dafür hatten wir aber die Freude, unser altes Mitglied Ewald Decker mit Familie anzutreffen, der extra mit seinem Pkw aus Kempten gekommen war. Er begleitete uns auch nachmittags ein großes Stück auf dem Heimweg, als wir das malerische Donautal hinunterfuhren, gelegentlich einem schönem Aussichtspunkt zu lieben ausstiegen und schließlich noch nach Schloß Wehrenwag hinaufklommen, bevor es dann über die Alb hinweg nach Hause ging.

Am 20. Juli 1959 veranstaltete die Jugendgruppe am Zwei-Eichenturm eine Sonnwendfeier im üblichen Rahmen.

Am späten Vormittag des Sonntags, 03. August 1959, fuhr eine Abteilung in Oferdingen ab, um an sich an der traditionellen Gefallenen Gedenkfeier auf der Hohen Warte zu beteiligen, die trotz kühler Witterung gut besucht und sehr eindrucksvoll war. Auch unser Vorstand Fehrbach war anwesend, und unter den Pliezhäusern ließ sich Wanderfreund Philpp Bayer die Teilnahme nicht nehmen.

Die auf Sonntag, 06. September 1959 angesetzte Tageswanderung wurde um acht Tage auf den 13. September 1959 verlegt. Die Wandergruppe fuhr morgens mit dem Bus in Mittelstadt ab und gelang dann mit einmal umsteigen nach Neuffen. Dort trennten sich die Marschtüchtigen von den Älteren und erstiegen zunächst den Hohen Neuffen. Der Tag wurde, wie in dem trockenen Spätsommer nicht anders zu erwarten war gut warm. Nach einer Rast im Hofe der Burg und einem Rundgang zu den schönen Aussichtspunkten sollte die Wanderung planungsgemäß über Erkenbrechtsweiler weitergehen. Dabei bildeten der Schreiber dieser Zeilen JM Peter Zimmermann allein die Nachhut. In Erkenbrechtsweiler suchten die beiden dann alle Lokale ab – vergebens, sie konnten das Groß nicht finden! So zogen sie allein weiter, stiegen hinab nach Unterlenningen und nahmen dort in einer Gartenwirtschaft ein wohlverdientes und genußreiches Mittagsmahl ein. Dann ging sie den gegenüberliegenden Hang wieder hinauf und plangemäß über den Sattelbogen zur Teck. Dort trafen sie unter dem Gedränge von Menschen alsbald das vermißte Groh, sowie die „Altenherrenriege“, die sich soeben wieder zum Abstieg anschickten. Es stellte sich heraus, das das Groh in unnötiger Hast den Neuffen verlassen hatte, deshalb auf Markierung und Karte nicht genügend aufgepaßt hatte und schließlich in unwegsames Gelände geraten war. Mit knapper Not waren die Verirrten noch der Bestrafung durch einen übereifrigen Wengertschütz entgangen und dann schließlich in Owen in eine zivilisierte Gegend gelangte – sehr programmwidrig, denn die Strecke Teck – Owen war ja sowieso als letzt Etappe des Ausflugs geplant.

Nach einem Dämmerschoppen in Owen wurde schließlich die ganze Mannschaft vom Wanderführer Krämer mit dem Zwei-Eichenexpreß heimgeholt.

Ca. 15 Personen der Ortsgruppe einschließlich Jugendabteilung beteiligte sich trotz zweifelhaften Wetters am Sonntag, 11. Oktober 1959 an der Gauversammlung im Weilheimer Kneiple. Nach einem schneidig gespielten Marsch der Musikkapelle Weilheim und Grußworten von Vertrauensmann Trautmann konnte Gauobmann Roos die vielen Mitglieder im dicht besetzten Saal herzlich begrüßen. Er gab einen kurzen Bericht über den Gau der heute rund 2.600 Mitglieder zählt. Die Gaufunktionäre erstatten Bericht über ihre Tätigkeit im Wanderjahr 1959. Volkstänze, Theaterstücke, Schattenbilder, die von der Jugendgruppe Pliezhausen vorgeführt wurden, brachten Abwechslung in das umfangreiche Programm. Mit Musikvorträgen und einem gemeinsam gesungenen Lied fand die Tagung ihren Abschluß.

Über den bunten Abend, mit dem das Vereinsjahr 1959 am Samstag, 07. November 1959 im Rosensaal abschloß, Bericht der umseitige Zeitungsausschnitt.