SAVOP Chronik 1964

 

Die folgenden Einträge sind den Jahresbüchern der Ortsgruppe Pliezhausen entnommen.


Wie in den vergangen Jahren traf sich der Ausschuß in der Weihnachtszeit um den neuen Wanderplan zu entwerfen, und zwar am Montag, 30. Dezember 1963 im Bären.

Die Jahreshauptversammlung fand am Samstag, 15. Februar 1964 statt. Der wichtigste Punkt war, das Vertrauensmann Münzinger sein Amt altershalber an Wanderführer Kull

Abgab. Näheres siehe Zeitungsausschnitt!

Am Sonntag, 12. April 1964 wanderten vier Ehepaare und zwei Lehrerinnen von Ohmenhausen nach Mähringen (Gauwanderung). Auf dem Rückweg unternahmen sechs von ihnen nach die Fußwanderung bis Betzingen. Alle waren glücklich über das schöne Wetter und den genußreichen Weg.

An der Halbtagswanderung vom Sonntag, 03. Mai 1964 beteiligten sich mehrere Alte und zwei junge Ehepaare. Auf dem Florian war ein kolosaler Sturm, aber auch eine unerhörte Fernsicht. Im Kappishäuser wurde beschlossen, den Jusi wegen des Wetters fallen zu lassen. Dafür ging die Wanderer zu Fuß nach Metzingen zurück.

Am 31. Mai 1964 unternahm der Albvereinsgau Tübingen eine Gausternwanderung zum Zwei-Eichenturm. Einge hundert Naturfreunde trafen sich nachmittags beim Zwei-Eichenturm. Der gemischte Chor der Albvereinsgruppe Lustnau unter Vertrauensmann Rupp sang Wander- und Volkslieder, die von den vielen Zuhörern im Schatten der Eichen dankbar aufgenommen wurden. Gauobmann Dr. Mohl – Dußlingen begrüßt die Wanderfreunde, durch solche Sternwanderungen würde auch der Kamaradschaftsgeist gestärkt. Er sprach auch unter anderem von dem Turmstübchen des 7. Gaus auf dem Roßberg, das vom Gau und vom Landratsamt Tübingen renoviert wird und für das noch Spenden erwünscht sind.

Zur Hauptversammlung nach Blaubeuren fuhren am 07. Juni 1964 10 Pfrondorfer, 10 Pliezhäuser und Gau-Naturschutzwart Meyer, Kirchentellinsfurt. Vor der Versammlung reichte es noch, den Blautopf und den Hochaltar zu besichtigen. Es war ein heiser Tag, aber um 16.00 Uhr brach ein heftiges Gewitter aus. Wanderführer Ewald Decker war mit Familie extra von Kempten gekommen. Mit ihnen saß man nachher noch in der Brauerei in Schmichen gemütlich zusammen.

Am 14. Juni 1964 führte die Tagesausfahrt ins Donautal: Lochenstein – Irrendorf (Wanderheim Rauher Stein) Beuron – Knopfmacher Felsen – Inzigkofen (Gaststätte „Erbprinz“ Helmut Kämpfer) Sigmaringen (Museum) – Lauchertal bei Regen.

Die Sonnwendfeier am Samstag, 20. Juni 1964 am Zwei-Eichenturm war trotz kühler Witterung gut besucht. Die Organisation hatten Wanderfreund Lutz und Wanderfreund Mutschler, Ehrenvertrauensmann Münzinger begrüßte die Versammelten.

Die Halbtagswanderung vom 12. Juli 1964 stand unter keinem guten Stern. Zuerst wurde sie verschoben, dann kam sie aber in eine Periode von übermäßiger Hitze und so fiel sie schließlich ganz aus. Ein Grund, im nächsten Jahre ein Mal wieder auf den Roßberg und Bohlberg zu gehen!

Die Wandergruppe, die am 02. August 1964 zur Gefallenen Gedenkfeier ging, wollte eigentlich von St. Johann aus vorher das im Bau befindliche Pumpspeicherwerk bei Glems besichtigen. Da aber der Weg sehr dreckig war, gingen sie eine kürzere Strecke. – Über die Feier selbst siehe Zeitungsbericht!

Der Spaziergang nach Rübgarten fand am 06. September 1964 programmgemäß statt. Zu unserer Freude ging auch Gäste mit.

Die Gauversammlung in Dettenhausen (siehe zwei Zeitungsberichte) wurde vom Gauobmann auf den 11. Oktober 1964 verschoben. Sie war also erst nach unserer denkwürdigen Tageswanderung vom 04. Oktober 1964 ins Zellertal. Denkwürdig in so fern, als die Beteiligung von jung und alt alles seit langem dagewesene in Schatten stellte. Nach dem Mittagessen auf dem Übersberger Hof hielt man sich mehr oder weniger lang auf dem Segelfluggelände auf. Auf dem Stahlecker Hof war die Stimmung schon sehr gehoben und entsprechend spät starteten die Letzten nach Unterhausen. Und siehe da! Trotz des Eiltempos, daß sie gegen Schluß anschlugen, senkten sich die Bahnschranken vor ihrer Nase, und die Frauen die rechtzeitig eingetroffen waren, winkten schadenfroh von der anderen Seite. Doch ließen auch Sie den Zug fahren, es ging ja schon nach einer knappen Stunde der nächste!

Die für den 18. Oktober 1964 geplante Herbstwanderung in den Schönbuch, da am Vorabend die neue Turn- und Festhalle somit erster Bauabschnitt der neuen Schule eingeweiht wurde und dann am Sonntag zur Besichtigung freigegeben war.

Wie dann in dieser Festhalle der Albverein als erster einen Familienabend abhielt, darüber berichtet nebenstehender Zeitungsabschnitt.


Chronik der Jugendgruppe

Lob der Alb

Wenn seiner Kindheit Melodie,

die hohe Alb gesungen,

dem ist im Tal da drunten wie

das Leben ganz gelungen,

und wär‘ sein Wanderziel gesetzt

in fremder Meeresferne –

er beleibt ein Älbler bis zuletzt

im innersten Herzenskerne.

-Anton Hummel

 

Skiwanderung (Februar 1964)

Das neue Wanderjahr begann bei uns mit einer Skiwanderung im Februar. Diese führte uns wie letztes Jahr wieder nach Altenriet. Die Beteiligung war jedoch nicht besonders groß, nur acht Personen rafften sich am frühen Sonntagmorgen zu dieser Wanderung auf. Mit viel frischer Luft in den Lungen kehrten wir zum Mittag wieder zurück.

1. Mai-Wanderung 1964

Die 1. Mai-Wanderung führte, fast könnte man sagen traditionsgemäß, in die „Weiler Hütte“. Der große Marsch dorthin war sehr anstrengend, so daß einige bei der Ankunft in der Hütte sich zuerst durch ein Schläfchen erholen mußten. Beteiligung: 15 Personen.

Sonnwendfeier am 20. Juni 1964

Zu aller Freude konnte dieses Jahr die Sonnwendfeier bei gutem Wetter begangen werden. Das Feuer loderte wieder hell zum Himmel empor. Auch von den Bergen der Schwäbisch Alb grüßte und der Feuerschein. Mit Worten des Vertrauensmanns Kull, Liedern und Gedichten erfreuten wir die anwesenden Einwohner. Anschließend gab es im „Zwei-Eichen-Turm-Häuschen“ einen kühlen Trunk.

 

Urlaub im August 1964

Sechs kecke Burschen machten sich im August auf zu einer Urlaubsfahrt in die Berge der Silveretta nach Garfröschen. Sie verbrachten dort acht herrliche Tage und machten die Bergwelt unsicher. Sie erlebten die Berge mit all ihrer Schönheit und genossen es in vollen Zügen. Gesund und munter kehrten sie nach einer Woche wieder heim.

Wanderung auf den Übersberg 1964

Zusammen mit der Ortsgruppe marschierten wir an einem Sonntag im Oktober auf den Übersberg, wo wir herrliche Stunden verbrachten. Die Beteiligung der Jugendgruppe waren sieben Personen.

 

Auf, auf ihr Wandersleut,

zum Wandern kommt die Zeit …“

Unsere Herbstfeier am 28. November 1964

 

XXX E i n l a d u n g XXX

 

Artikel

52 Jahre lang den Albverein geführt

Vertrauensmann Münzinger zum Ehrenvertrauensmann ernannt

(y) Pliezhausen. Es ist eine liebgewordene Tradition im Albverein, das Wanderjahr mit einer geselligen Herbstfeier abzuschließen. Diese wurde zum erstenmal in der schönen, großräumigen, festlich geschmückten Festhalle, die erst im letzten Monat eingeweiht wurde, durchgeführt. Vertrauensmann Kull konnte in der vollbesetzten Halle herzlich begrüßen: Die Gemeindeverwaltung mit Bürgermeister Müller mit Frau, Gauobmann Dr. Mohl vom Tübinger Gau, Vertreter der Schule, der örtlichen Vereine, besonders den Gesangsverein, verschiedene nachbarliche Albvereine, einschließlich der Tübinger Freunde und die Jubilare. Ehrend gedachte er der toten Jubilare, Frau Berta Renz, Frau Sophie Gaiser, Rübgarten, Kaspar Lutz, Oferdingen und Theodor Heuss und Ludwig Finckh, die ihre letzte Wanderung angetreten haben.

Im Mittelpunkt des Abends standen die Ehrungen, die der Vertrauensmann vornahm. Für 25jährige Zugehörigkeit zum Albverein konnte er dem Gastwirt Fritz Hörz und dem Revierförster August Christian, Gniebel, das Ehrenzeichen und die Urkunde überreichen. Er gratulierte und dankte für die Treue zum Albverein. Mit dem anschließend gemeinsam gesungenen Lied „So steckt dies Zeichen an den Hut …“ wurde die Ehrung beschlossen.

Eine willkommene Überraschung war die Mitwirkung des gut geschulten Lehrer- und Schülerorchesters unter Leitung von Oberlehrerin Zehnder und die des Gesangvereins „Harmonie“ unter Dirigent Sepp Weber, die mit mehreren Heimat-, Volks- und Wanderliedern aufwarteten und beide den Abend mit ihren schönen Darbietungen bereicherten.

Von der Jugendgruppe wurde der flott gespielte Schwank „Auf’m Rothaus z‘ Bierebach“ aufgeführt. Die Laienspieler Gerda Rau (heute Tritschler), Gerhard Frank, Manfred Lutz, Manfred Hafner, Fritz Brucklacher und Dieter Berner hatten das urschwäbische Charakterstück mit viel Schwung und Leben ausgezeichnet gespielt und die Zuschauer begeistert. Mit mehreren vorgeführten beschwingten Volkstänzen warteten die Paare mit ihren bunten Trachten der Volkstanzgruppe Mittelstadt auf.

Sehr humorvoll war die von Fräulein Zehnder selbstverfaßte Moritat „Unser letzter Ausflug in diesem Wanderjahr“. Sie sang ihre vielen Knittelverse und veranschaulichte sie mit Bildern, die von ihrer Kollegin skizziert waren und für die mit viel Beifall gedankt wurde.

Konrektor Dürr sprach kurz als Naturschutzwart über den Tag des Baumes, Gauobmann Dr. Mohl überreichte an Fräulein Zehnder eine Ehrengabe für ihre langjährige wertvolle Mitarbeit im Albverein. Er würdigte in herzlichen Worten die Verdienste des bisherigen Vertrauensmannes G. Münzinger, der von der Ortsgruppe zum Ehrenvertrauensmann ernannt wurde und der im Gesamtverein der „Dienstälteste“ Vertrauensmann von 550 Ortsgruppen sei. 52 Jahre lang führte er die Ortsgruppe, in der er sich um den Zwei-Eichenturm verdient gemacht habe. Er dankte ihm für diese langjährige Tätigkeit im Albverein und übergab einen prächtigen Geschenkkorb. Er überbrachte Grüße vom Hauptvorstand Fahrbach.

 

Nach dem Dank des Vertrauensmanns, besonders an die Mitwirkenden und dem gemeinsamen Gesang des Pliezhäuser Heimatlieds fand die Feier ihren offiziellen Abschluß. Einige Mitglieder machten anschließend Stimmungsmusik, bei der auch die Tanzlustigen auf ihre Rechnung kamen.

 

Artikel

(y) Pliezhausen. Die Jugendgruppe des Schwäbischen Albvereins Pliezhausen führte am vergangen Samstagabend ihre traditionelle schlichte Waldweihnachtsfeier im Walde bei der Tellerhecke durch. Ein kleiner schöngewachsener Tannenbaum wurde mit Kerzenlicht weihnachtlich geschmückt. Passende Gedichte wurden vorgetragen, Advents- und Weihnachtslieder gesungen. Jugendleiter Manfred Lutz sprach besinnliche Worte.

Skiurlaub vom 26.12.19964 – 01.01.19965

Da der Sommerurlaub mit all seinen Freuden viel zu kurz war, beschlossen wir, das alte Jahr in den Silveretta-Bergen in Garfröschen, zu verabschieden. Mit Skifahren auf den hohen Bergen bei herrlichem Schnee waren die Tage viel zu schnell um. Am 1. Tag im neuen Jahr kehrten wir wieder ohne „Hals- und Beinbruch“ in Pliezhausen ein. Dabei waren sechs Burschen. Andere unserer Jugendgruppe verbrachten, wie schon des öfteren, Silvester auf dem Wasserberghaus bei Göppingen. Auch hier wurde das alte Jahr mit Jubel, Trubel, Heiterkeit verabschiedet.

Erkenntnis

Es gibt nichts Totes auf der Welt,

Hat alles sein Verstand.

Es lebt das öde Felsenriff,

Es lebt das dürre Land.

Laß diene Augen offen sein,

Geschlossen deinen Mund

Und wandle still, so werden dir

Geheime Dinge kund.

Dann weißt du, was der Rabe ruft

Und was die Eule sing,

Aus jedes Menschen Stimme dir

Ein lieber Gruß erklingt.

 

-H. Löns-